Fans – Script / Screenplay

In this short edgy romantic comedy, John sits alone in an empty theater to wait for a Greta Garbo film to begin, and then Kathy, a stranger, sits next to him

Synopsis: Confrontation ignites; technical problems delay the screening, humor, and then this couple share surprise revelations.

Creative notes: This story combines the elements of live performance with the escape magic of film.

Fans ©

An Original Screenplay by Steven Burton

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Von Weinstein bis Polanski – Wie sich mein Standpunkt änderte

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Von Weinstein bis Polanski über „#balancetonporc“ – auf Deutsch in etwa: Verpfeif dein Schwein – stellt sich die Frage: Sind wir zu weit gegangen? Weinstein war ein Raubtier und missbrauchte seine Macht dazu, seine Impulse zu befriedigen, die seine Macht in ihm erzeugte. Ein unendlicher Teufelskreis. 

Letztendlich fiel er über sein eigenes Schwert. Sein Verhalten war ein offenes Geheimnis und Gegenstand unzähliger Witze. Jedoch fragt man sich, wie dies alles geschehen konnte, und wohlmöglich vom Schweigen und mitunter der Komplizenschaft gefördert und begünstigt wurde.

Ein Auswuchs führt häufig zum nächsten vollkommen gegensätzlichen Exzess. Nach dem Schweigen kommt nun der Medienrummel. Die Anprangerungen in den sozialen Netzwerken ließen nicht lange auf sich warten, z. B. unter dem Hashtag #balancetonporc, die französische Entsprechung von #metoo. 

Doch was kommt als Nächstes? Öffentliche Enthauptungen? Aufhängen an den Genitalien? Alles ohne Prozess natürlich. Bei diesem Punkt bin ich auf jedenfalls etwas zurückhaltender.

Nun kommt die „Polanski-Affäre“ mit neuen Anschuldigungen wegen Belästigung im Jahr 2017.

Polanski hat seine eigene düstere Vergangenheit, die in die 1970er Jahre zurückreicht. 2009, als der Regisseur bei den Züricher Filmfestspielen war, wurde er von den Schweizer Behörden verhört, die einen Haftbefehl der USA ausführten, dem er auf Kaution entkommen konnte. Er wurde 2 Monate lang unter Hausarrest gestellt. Interessant dabei ist, dass sich in dieser Zeit ein gewisser Harvey Weinstein für seine Freilassung einsetzte.

(Vorab) letzter Teil dieser Serie ist die Empörung feministischer Organisationen gegen eine Polanski-Retrospektive in der Cinémathèque, dem französischen Tempel der Filmkultur.

Auf der einen Seite stehen die Petitionen und Aktionen (insbesondere durch die Femen), die versuchen die Ausrichtung der Retrospektive zu verhindern. Auf der anderen Seite steht die Cinémathèque, die herauszustellen versucht, dass es zwischen dem Autor und seinem Werk einen Unterschied gibt (eine immer noch offene Debatte z.B. bei Louis-Ferdinand Céline). Das ist noch lange nicht das Ende der Geschichte, denn dieselbe Cinémathèque hat für Januar eine Retrospektive von Jean-Claude Brisseau angekündigt, d.h. jenen Regisseur, der 2005 wegen sexueller Belästigung von zwei Schauspielerinnen und 2006 wegen sexueller Nötigung einer dritten Schauspielerin verurteilt wurde.

Ja, ich mache einen Unterschied zwischen künstlerischem Schaffen und Autor und ich würde gern noch einmal „Reise bis ans Ende der Nacht“ lesen. Und ja, ich glaube, dass Exzesse gut sind, wenn diese dem Machtmissbrauch ein Ende setzen.

Kunst an sich mag über der Moral und den Gesetzen stehen, ihre Autoren allerdings nicht.

Das Kino war der erste Bereich, der von dieser Welle betroffen wurde. Diese Welle benetzt nun ganz langsam und vorsichtig auch die Sphäre der Politik. Ich hoffe, sie wird noch anschwellen und mit derselben Kraft alle anderen Bereiche der Macht treffen.

Philippe Mathieu / Everton Gayle

„Nach einer wahren Geschichte“ von Roman Polanski

Der Film, der in Cannes in der offiziellen Auswahl (und glücklicherweise nicht im Wettbewerb) gezeigt wurde, ist Roman Polanskis misslungene Verfilmung des Romans Nach einer wahren Geschichte

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Was ist passiert? Das habe ich mich gefragt, nachdem ich Polanskis neuesten Film A Partir d’une Vraie Histoire bzw. Nach einer wahren Geschichte gesehen hatte. Kurz gesagt handelt es sich um die Verfilmung des gleichnamigen Romans von Delphine Le Vigan aus dem Jahr 2015. Eine Schriftstellerin, gespielt von Madame Polanski, trifft eine junge Frau, die ebenso fanatisch wie mysteriös und ziemlich schnell beunruhigend ist und von Eva Green gespielt wird. Verschlossene Türen, schwierige Charaktere, psychologischer Thriller… wir verstehen recht schnell, wo wir sind. Was mir mehr Schwierigkeiten bereitete, war der gesamte Rest. Falls Polanski mit Fiktion und Wirklichkeit spielen oder eine Doppeldeutigkeit etablieren wollte (eine Theorie, die von denjenigen vorgebracht wurde, die den Film mochten) hat er meines Erachtens sein Ziel verfehlt. Unglaublich, wie das in Eva Greens Schauspielleistung bereits im Trailer sichtbar ist (wie ist sie nur in diesen Schlamassel geraten?), der dadurch lächerlich wirkt. Wir haben fast Mitleid mit ihr.

Andererseits gibt es eine komische Szene, in der sich der Lebenspartner und Herausgeber der Schriftstellerin (Vincent Perez) auf ein unwahrscheinliches Namedropping von Autoren einlässt, die er bei seiner zukünftigen Reise in die USA treffen wird… Ein Film, den man besser vergisst!

Philippe Mathieu

Stab & Besetzung :

 

Mehr zum selben Thema:

  • Critic.de : “Ein dramatischer Exkurs über das Schreiben und Nicht-Schreiben – mit dem Roman Polanski auch Kritikern etwas zu denken gibt. Zwei Szenen rahmen diesen Film ein, genauer genommen, zweimal dieselb…” – Vollständiger Artikel

  • Télérama : “D’après une histoire vraie” divise nos critiques : Roman Polanski tout en maîtrise, ou caricatural ? Polanski adapte le roman de Delphine de Vigan, maîtrisant le thriller psychologique comme personne… à…” – Article Complet

 

  • The Guardian : “Roman Polanski’s Based on a True Story is a fan-obsession suspense thriller, adapted by Polanski and Olivier Assayas from the award-winning French novel by Delphine de Vigan. There are touche…” – Full Article

 

  • Fotogramas : “El primer vistazo a ‘Basado en hechos reales’ se lo dimos Luis Martinez, el poeta de El Mundo, y un servidor mientras vagábamos sin rumbo por la calles de París cual auténticos flâneu…” – Artículo Completo

Das Filmfestival von Tokio, eine offene Tür zum asiatischen Film

Tokio rollt für sein 30. internationales Filmfestival den roten Teppich aus.

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Dieses Jahr wird das 45-jährige Jubiläum der Normalisierung der diplomatischen Beziehungen zwischen China und Japan begangen. Um die friedliche Kooperation zu feiern, wurde das Festival am 25. Oktober 2017 mit einer der wenigen chinesisch-japanischen Koproduktionen eröffnet. Der Film vom Regisseur Chen Kaige Die Legende der Dämonen-Katze wurde in Form eines Teasers präsentiert, da der offizielle Filmstart für Februar 2018 geplant ist.

Kaige, der 1993 mit „Lebewohl, meine Konkubine“ in Cannes gewann, ließ sich bei der Produktion seines neuen Films auf eine wahre Herausforderung ein, nämlich mit Schauspielern aus beiden Ländern einen Erfolg sowohl am japanischen als auch am chinesischen Boxoffice zu erzielen. Außerhalb des Wettbewerbs, der dieses Jahr vom Schauspieler und Filmemacher Tommy Lee Jones geleitet wird, ist das Programm in verschiedene Hubs untergliedert. In Sparten wie Asian Future, Japanese Splash oder Japan Now wird das asiatische Kino in seiner gesamten kulturellen Vielfalt dargestellt.

10 Tag lang haben die Festivalbesucher die Möglichkeit, 15 Spielfilme im Wettbewerb und 200 Filme aus der ganzen Welt anzuschauen, die Teil des allgemeinen Programms sind. Das Drama Sveta von Zhanna Issabayeva, die romantische Komödie Trembler von Akiko Ooku und We the Dead von Edmund Yeo aus Singapur nehmen am Wettbewerb teil. Andere aufregende Produktionen sind Alifu, The Prince/ss von Wang Yu-lin oder Prabda Yoons Someone from Nowhere. 

Wir öffnen Nachwuchstalenten weiterhin die Tür, um ihnen einen Platz einzuräumen, die jungen Kinozuschauer zu begeistern und zukünftige Generationen von Filmliebhabern heranzuziehen, indem wir mit ihnen die Liebe zum Kino teilen.“ So lautet die Philosophie der Organisatoren des Festivals, das bis zum 3. November 2017 stattfinden wird.

Quentin Duforeau

Mehr zum selben Thema:

  • Cine-Asie: “les quelques journalistes et privilégiés ont pu découvrir en avant-première un long trailer de 10 minutes accompagné des commentaires du réalisateur…” – Article Complet 
  • Variety: “Takeo Hisamatsu, newly installed as director of the Tokyo International Film Festival, is confident that festivals have an ongoing role, despite the many challenges they face.” – Full article

Wie ein Film dabei half, die JFK-Akten freizugeben

Unterschätzen Sie nicht die Fähigkeit von Filmen, den Lauf der Geschichte zu ändern

Ursprünglich sollten die jahrzehntelang unter Verschluss gehaltenen, kontroversen Akten über die Ermordung von JFK im Jahr 2029 zur Veröffentlichung freigegeben werden. Doch 1992 entschieden George H. W. Bush und der US-Kongress, diesen Termin auf den 26. Oktober 2017 vorzuverlegen. Viele Menschen fragten sich, woher dieser Sinneswandel kam.

1991 kam Oliver Stones Film „JFK“ in die Kinos, in dem Kevin Costner den Staatsanwalt Jim Garrison aus New Orleans spielte. Einen Mann, der glaube, dass die Ermordung des Präsidenten der Vereinigten Staaten John F. Kennedy nicht mit der offiziellen Version übereinstimmte, die von Regierungsbehörden wie z. B. der CIA präsentiert wurde. In der letzten Einstellung des Films wird in einem Schlusswort die Existenz der JFK-Akten erwähnt und erklärt, dass diese in 38 Jahren freigegeben werden.

Laut der Internetseite 2017 JFK, „führte die Flutwelle an Briefen und Anrufen in Washington D. C. nach dem Film zur Entscheidung des US-Kongresses, die Freigabe dieser Akten zu beschleunigen.“

Zwar wurde der Film für seine historischen Ungenauigkeiten kritisiert, doch er gewann mit seiner Handlung, Costners starker schauspielerischen Leistung und der Starbesetzung mit Tommy Lee Jones, Gary Oldman, Jack Lemmon, Sissy Spacek und Joe Pesci zwei Oscar-Auszeichnungen und wurde in sechs Kategorien nominiert.

Oliver Stones Film wurde Teil der Popkultur der 90er Jahre und goss Öl ins Feuer der Fans von JFK-Verschwörungstheorien. Der Film entwickelte sich derartig zum Mainstream, dass die “Magische-Kugel-Szene”, in der Costner erklärt, wie unwahrscheinlich es sei, dass eine einzige Kugel für alle sieben Wunden verantwortlich ist, mit denen der texanische Gouverneur John Connally und Präsident Kennedy schwer verletzt wurden, in einer Folge der Sitcom Seinfeld aufs Feinste parodiert wurde.

 

Das öffentliche Interesse, das durch Oliver Stones Film entstand, zwang den Kongress in den 90er Jahren zum Handeln. Vor Kurzem wurden tausende Dokumente für die Öffentlichkeit freigegeben, doch eine erhebliche Anzahl der enthüllenden Unterlagen sind weiterhin zum Teil überarbeitet oder bleiben komplett unter Verschluss.

Ana Victoria Torres

 

Weitere Artikel zu diesem Thema:

  • Business Insider: “The long-awaited release of 3,000 previously-classified documents relating to the assassination of John F. Kennedy may not have happened for years were it not for a blockbuster 1991 film”… Full article 
  • Vanguardia: “Las presiones del FBI y la CIA evitan la divulgación de los documentos más comprometidos por motivos de “seguridad nacional”… Artículo completo   
  • Paris Match: L’administration américaine a bien mis en ligne des milliers de documents relatifs à l’assassinat de John F. Kennedy” … Article complet 
  • TRT: Jahrzehntelang waren sie unter Verschluss, was Verschwörungstheorien nur noch mehr befeuerte. Jetzt aber sollen Zehntausende Seiten an geheimen Dokumenten, die sich um die Ermordung von US-Präsident John F. Kennedy am 22…kompletter Artikel 

„Oso Polar“ (Eisbär), erster mit einem Handy gedrehtrt mexikanischer Film

Der von Regisseur Marcelo Tobar gedrehte Film mit Humberto Busto in der Hauptrolle wurde erfolgreich im Festival Internacional de Cine de Morelia (FICM) (Mexiko) vorgestellt

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Oso Polar (Eisbär) wird als erster mit einem Handy gedrehter mexikanischer Film betrachtet. Tobar wählte die Kamera des iPhone 5, um die Geschichte der Hauptfigur Heriberto und seiner zwei alten Freunde aus der Grundschule bei ihrer Fahrt zu einem Klassentreffen ehemaliger Schüler aufzuzeichnen.

Auf die Frage über die Produktion und die Besonderheiten bei den Dreharbeiten antwortete der Regisseur in einem Interview während des Festivals FICM Folgendes:  Oso Polar war von Anfang an ein Film, der aus der Rolle fiel. Das Budget wurde über ein umfassendes Crowdfunding auf Fondeadora konsolidiert und das Drehbuch war für die Aufnahme mit zwei iPhones der zweiten Generation geschrieben worden.”

Tobar versucht mit Oso Polar, Kino auf andere Art zu produzieren. Was ursprünglich als Produkt für YouTube gedacht war, wurde zum Spielfilm. Die Idee für den Film kam dem Regisseur und Drehbuchautor bei einem Treffen mit Freunden aus der Kindheit. Das regte ihn zum Nachdenken über seine Jugend an und darüber, wie er von seinen Klassenkameraden wahrgenommen wurde.

Auch die Filme Tangerine, Uneasy Lies The Mind und Night Fishing, ebenfalls mit dem Handy gedreht, verzeichneten Erfolge bei Liebhabern von alternativem Kino.

Oso Polar wurde trotz dem Drehen mit dem iPhone und dem niedrigen Budget von der mexikanischen Kritik sehr positiv aufgenommen. Was beweist, dass die Erfindungskraft der Künstler mehr wert ist, als Dollarscheine.

Oso Polar nimmt am Festival de Cine de la Habana auf Kuba teil. Am 10. November 2017 wird der Film in der Cineteca Nacional der Stadt Mexiko präsentiert.

Mehr zum selben Thema :

  • Crónica: “Gusta Oso Polar, primer filme mexicano hecho con iPhone”… Artículo completo
  • Panorama: “Cual quinceañera que no deja de ser niña pero empieza a ser mujer, el Festival Internacional de Cine de Morelia se prepara para celebrar su XV aniversario entre personajes de Disney y un monstruo acuático creado por Guillermo del Toro.” … Artículo completo 
  • Digital Trends: “12 pro-caliber videos you won’t believe were shot on an iPhone”… Full article

Unsere Filmkritik: „Au revoir là-haut“ von Albert Dupontel

Er hat Spaß dabei und das macht Spaß

Albert (Dupontel) und sein Freund Édouard (Nahuel Perez Biscayart), die die Schützengräben des 1. Weltkriegs überlebt haben, lassen sich einen Gaunerstreich gegen den Staat einfallen, der ihnen „dies ganz gewiss schuldig ist“. Die dramatische Erzählung hat ganz offensichtlich Züge einer Fabel.

Der Film von Albert Dupontel ist ein waghalsiges Unterfangen. Bei den ersten Bildern fragt man sich, ob das Ganze nicht doch etwas zu riskant ist. Die Schützengräben des 1. Weltkriegs haben in Frankreich noch immer schmerzende Narben hinterlassen. Doch der Film funktioniert und meistert die Herausforderung mit sehr viel Feingefühl. Dabei drückt er weder auf die Tränendrüse, noch sorgt für Unbehagen, sondern setzt die Geschichte wirksam und intelligent um. Grafisch lohnt sich der Film allemal und technisch ist er interessant, auch wenn er manchmal etwas zu viel des Guten tut… Die Technik sticht einem förmlich ins Auge. Ein geleckte Kamerafahrt in einem Treppenhaus ist nicht zwingend notwendig, vor allem wenn es für die Handlung nicht erforderlich ist. Aber wir verstehen, dass Albert Dupontel dabei Spaß hatte. Damit hat er auch nicht Unrecht, denn der Stabilität des Films ist dies nicht abträglich.

Édouard bewegt sich hinter den brillant entworfenen Masken auf subtile Art und Weise zwischen Theater und Tanz. Er überrascht uns durch seine Finesse und entwickelt seinen Hass gegen den bemerkenswert verabscheuungswürdigen Leutnant Pradelle (Laurent Lafitte). Die restlichen Schauspieler bereichern das Bild auf ihre Art. Die Filmkritiker werden Albert Dupontel gewiss schelten, dass er etwas zu viel Geld für diesen Film zur Verfügung hatte. Immerhin rund 20 Millionen Euro, eine beachtliche Summe…

Der Regisseur von 9 mois fermes kann sich mit der Verfilmung des Buchs von Pierre Lemaitre (Wir sehen uns dort oben – Die Zeit: Rezension) sehen lassen. Vielleicht hätte er den anderen Charakteren in seinem Film jedoch etwas mehr Platz einräumen können.

Quentin Duforeau

Stab & Darsteller :

  • Regie: Albert Dupontel
  • Produzentin: Catherine Bozorgan
  • Drehbuch: Albert Dupontel et Pierre Lemaitre
  • Darsteller: Nahuel Pérez Biscayart, Albert Dupontel, Laurent Lafitte, Niels Arestrup, Émilie Dequenne, Mélanie Thierry
  • Musik: Christophe Julien
  • Kamera: Vincent Mathias

Mehr dazu:

  • Première : “À l’occasion de la sortie du Dupontel, nous avons rencontré la créatrice des masques inquiétants du film…” – Article complet
  • Hollywood reporter : “Actor-director Albert Dupontel’s Gaumont-backed feature is a post-World War I crime epic starring Nahuel Perez Biscayart, Laurent Lafitte and Niels Arestrup…” – Full article

„At Home with Amy Sedaris“ porträtiert den Spleen der DIY-Welt

Stellen Sie sich eine TV-Show über Handarbeit und Haushaltstipps vor, vor der die Moderatoren und Gäste halluzinogene Drogen zu sich genommen hätten.

Diese Vorstellung gibt Ihnen eine ungefähre Idee davon, was die Macher von At Home With Amy Sedaris erreichen wollen. In der Show verspottet die brillante und energiegeladene Amy Sedaris die traditionellen Nachmittagsprogramme für Hausfrauen und-männer, aber auch die von Pinterest und Instagram besessene DIY-Kultur. Im wirklichen Leben ist die Schauspielerin ein bekennender Handarbeitsfan und Autorin von Büchern wie Handarbeit für Arme und Gastfreundschaft unter Alkoholeinfluss.

at home with amy sedaris
Exhibit A of the hallucinogens commentary

Die 25-Minuten-Serie, die am 24. Oktober auf TruTV auf Sendung ging, wurde von Sedaris und ihrem Co-Autoren Paul Dinello kreiert. Beide sind aus der Kultshow Strangers With Candy, bekannt, in der auch Stephen Colbert auftritt.

Der Humor kommt in At Home with Amy Sedaris nicht zu kurz. Die scharfsinnigen Witze kommen wie aus der Pistole geschossen, und wenn Sie genau hinhören, sind sie ziemlich schräg. Wenn Sie auf der Such nach einer normalen Sitcom sind, ist diese Serie sicher nichts für Sie. Die Schönheit dieser Show liegt in ihrer Einzigartigkeit, Skurrilität und Lächerlichkeit.

Neugierig? Hier ist der Trailer der ersten Staffel mit Gastauftritten von Nick Kroll, Rachel Dratch, Justin Theroux, Stephen Colbert und Jane Krakowski.

Ana Victoria Torres

At Home with Amy Sedaris wird jeden Dienstag um 10.30/9.30C (USA) Uhr auf TruTV gesendet.

Weitere Artikel zu diesem Thema: 

  • Huffington Post: “At Home with Amy Sedaris” is the funny, lovable antidote to a Pinterest-perfect world”… Full article
  • Dentro Tele: “TruTV ha anunciado encargo de serie para una nueva comedia  creada por la humorista y actriz, Amy Sedaris”… Artículo completo
  • Vox: “At Home With Amy Sedaris has some perfectly demented crafting suggestions for you”… Full article

„Detroit“ zeigt uns, dass jedes schwarze Leben zählt

Der Film Detroit spielt im Jahr 1967, drei Jahre nach der Unterzeichnung des Civil Rights Act vor dem Hintergrund der Aufstände in der gleichnamigen Stadt. Auf der Suche nach einem Sniper kommt die Polizei ins Algier Motel. Doch anstatt ihre Arbeit zu erledigen, üben sie Vergeltung. Der Film lief am 04. August in den nordamerikanischen Kinos an und wird demnächst in Deutschland starten.

Die Regisseurin Kathleen Bigelow, bekannt durch Tödliches Kommando –The Hurt Locker, spaltete die USA mit ihrem neuen Film in zwei Lager. Huffington Post bezeichnet den Film „nicht nur [als] schlampig sondern schlichtweg gefährlich“ und Richard Broody prangert im New Yorker den Film als „unmoralische Kunst“ an, in dem „die akribische Dramatisierung der Ereignisse mit der Absicht erfolgt, einen Schock auszulösen, was [ihm] als moralisches Pendant zur Pornographie erscheint.“

Das Rolling Stone Magazine, hält den Film wiederum für ein „reines Meisterwerk“.

Mit Detroit gelingt der Regisseurin eine Meisterleistung. Er ist voller selbsternannter Kritiker, die von nichts eine Ahnung haben und nur Unsinn reden. Der New Yorker und die Huffington Post zielen am Thema vorbei. Sie können die Schönheit des Waldes nicht erkennen, indem sie auf ein paar hässliche Bäume zeigen. Amerika hat sich seit den 1960er Jahren nicht geändert. Schwarze werden noch immer täglich von der Polizei misshandelt und getötet. Darum geht es hier.

Die letzte Gräueltat, die in den Schlagzeilen landete, war der Mord an Patrick Harmon durch die Polizei im Oktober 2017. Seine letzten Augenblicke wurden auf Youtube gepostet, nachdem er von der Polizei angehalten wurde, weil sein Fahrrad kein Rücklicht hatte. Ebenso wie in Detroit wurden die Mörder freigesprochen.  a

All dies geschieht in einem Land, in dem Neonazis erst kürzlich durch Charlottesville, Virginia, marschierten und dabei skandierten „Juden werden uns nicht besiegen“. Donald Trump, der Präsident der Vereinigten Staaten, ist der Ansicht, dass auch einige „gute Leute“ in diesem Mob waren.

Laut Variety sind die Parallelen zwischen dem, was in „Detroit“ geschah, und den Fällen von Polizeigewalt und Mord in der Black Lives-Matter-Ära erdrückend. Dem kann ich mich nur voll und ganz anschließen.

Everton Gayle

Weitere Artikel zu diesem Thema:

  • The Guardian : “Kathleen Bigelow rages against the brutal chapter in US race struggle…” – Full article
  • Le monde : “La cinéaste Kathryn Bigelow revient sur l’assassinat par la police de trois Afro-Américains, en 1967.” – Article complet
  • Cineralia : “Crítica de Detroit. Atrapados en las redes de la intolerancia.” – Artículo completo

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