„Detroit“ zeigt uns, dass jedes schwarze Leben zählt

Der Film Detroit spielt im Jahr 1967, drei Jahre nach der Unterzeichnung des Civil Rights Act vor dem Hintergrund der Aufstände in der gleichnamigen Stadt. Auf der Suche nach einem Sniper kommt die Polizei ins Algier Motel. Doch anstatt ihre Arbeit zu erledigen, üben sie Vergeltung. Der Film lief am 04. August in den nordamerikanischen Kinos an und wird demnächst in Deutschland starten.

Die Regisseurin Kathleen Bigelow, bekannt durch Tödliches Kommando –The Hurt Locker, spaltete die USA mit ihrem neuen Film in zwei Lager. Huffington Post bezeichnet den Film „nicht nur [als] schlampig sondern schlichtweg gefährlich“ und Richard Broody prangert im New Yorker den Film als „unmoralische Kunst“ an, in dem „die akribische Dramatisierung der Ereignisse mit der Absicht erfolgt, einen Schock auszulösen, was [ihm] als moralisches Pendant zur Pornographie erscheint.“

Das Rolling Stone Magazine, hält den Film wiederum für ein „reines Meisterwerk“.

Mit Detroit gelingt der Regisseurin eine Meisterleistung. Er ist voller selbsternannter Kritiker, die von nichts eine Ahnung haben und nur Unsinn reden. Der New Yorker und die Huffington Post zielen am Thema vorbei. Sie können die Schönheit des Waldes nicht erkennen, indem sie auf ein paar hässliche Bäume zeigen. Amerika hat sich seit den 1960er Jahren nicht geändert. Schwarze werden noch immer täglich von der Polizei misshandelt und getötet. Darum geht es hier.

Die letzte Gräueltat, die in den Schlagzeilen landete, war der Mord an Patrick Harmon durch die Polizei im Oktober 2017. Seine letzten Augenblicke wurden auf Youtube gepostet, nachdem er von der Polizei angehalten wurde, weil sein Fahrrad kein Rücklicht hatte. Ebenso wie in Detroit wurden die Mörder freigesprochen.  a

All dies geschieht in einem Land, in dem Neonazis erst kürzlich durch Charlottesville, Virginia, marschierten und dabei skandierten „Juden werden uns nicht besiegen“. Donald Trump, der Präsident der Vereinigten Staaten, ist der Ansicht, dass auch einige „gute Leute“ in diesem Mob waren.

Laut Variety sind die Parallelen zwischen dem, was in „Detroit“ geschah, und den Fällen von Polizeigewalt und Mord in der Black Lives-Matter-Ära erdrückend. Dem kann ich mich nur voll und ganz anschließen.

Everton Gayle

Weitere Artikel zu diesem Thema:

  • The Guardian : “Kathleen Bigelow rages against the brutal chapter in US race struggle…” – Full article
  • Le monde : “La cinéaste Kathryn Bigelow revient sur l’assassinat par la police de trois Afro-Américains, en 1967.” – Article complet
  • Cineralia : “Crítica de Detroit. Atrapados en las redes de la intolerancia.” – Artículo completo