“The Party” von Sally Potter – Unsere Kritik

“The Party”: Heuchelei auf dem Sofa

Pitch:Janet (Kristin Scott Thomas) hat allen Grund, glücklich zu sein. Gerade wurde sie zur Gesundheitsministerin ernannt (zwar nur im Schattenkabinett, aber immerhin). Sie hat einen Liebhaber, der sie zärtlich am Telefon bedrängt und sie hat Freunde eingeladen.
Allerdings versteht man schnell, dass etwas im Busch ist,
wenn man das Gesicht des Ehemanns (Timothy Spall) in Großaufnahme sieht.
Großaufnahmen sind übrigens das Markenzeichen von „The Party“, ein Schwarz-Weiß-Film über eine „geschlossene Gesellschaft“. Regie führte Sally Potter. Gefilmt mit der Schulterkamera, als ob sie jede Regung der Filmfiguren einfangen wollte.
Die sind gefangen im klassischen Dilemma zwischen „konservativen Ansichten und linker Politik“. Sobald sie die eingefahrenen Überzeugungen hinter sich lassen, werden sie dermaßen schwach.
Nach 70 Minuten ist alles auf dem Tisch, man kommt zur Auflösung, die etwas enttäuschen mag. Um mich herum wollte trotzdem niemand aus dem Kino gehen. Woran das liegt? An einer „Party“, die man auf keinen Fall verpassen sollte.
Philippe Mathieu

 

Team und Verleih:

  • Regisseurin: Sally Potter
  • Darsteller: Kristin Scott Thomas, Timothy Spall, Patricia Clarkson, Bruno Ganz, Emily Mortimer
  • Drehbuch: Sally Potter
  • Produzenten: Christopher Sheppard, Kurban Kassam
  • Montage: Anders Refn, Emilie Orsini

 

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