Wie gewinnt man einen Oscar, ohne einen Film zu drehen? Der Regisseur González Iñárritu hat es mit Flesh and Sand geschafft.

Spitzentechnologie und soziales Engagement sind die zwei Schlüsselelemente, die Iñarritu zum Ehrenoscar verholfen haben.

Dies ist eine Auszeichnung für die Zukunft des Kinos, sagte Steven Spielberg, als er den Ehrenoscar für das audiovisuelle Experiment von González Iñárritu, bei der eine Installation zeitgenössischer Kunst mit virtueller Realität kombiniert wird, überreichte. In diesem audiovisuellen Stück – denn es handelt sich nicht um einen Film – verwandelt sich der Zuschauer nach und nach in einen Schauspieler. Der Aufbau ist einfach und geheimnisvoll. Bei jeder 15-minütigen “Vorführung” ist jeweils nur ein Zuschauer erlaubt. Jeden Zuschauer-Schauspieler erwartet ein einzigartiges Erlebnis. Er schließt sich einer Gruppe von Migranten an, die versuchen, durch die Wüste die Grenze zu den Vereinigten Staaten zu überqueren, und schließlich von der Grenzpolizei erwischt werden. Dank der technologischen Innovationen und der Schaffung virtueller Räume von Emmanuel Lubeski (Oscar für die beste Kamera in Gravity) und anderen Experten für neue audiovisuelle Technologien taucht der Zuschauer-Schauspieler voll in die Geschichte ein. Durch die technische Einrichtung von Iñárritu verlässt der Zuschauer seine passive Rolle und betritt einen audiovisuellen Raum, in dem er neuartige körperliche Empfindungen und Geräusche erlebt.

Mit Flesh and Sand ist es gelungen, die Grenzen der filmischen und audiovisuellen Sprache zu überwinden. Mit diesem Argument verdeutlicht die Jury der Academy ihre Meinung, dass Flesh and Sand die Zukunft des Kinos zeigt. Drei Räume im Stil einer Installation moderner Kunst, ein Head-Mounted Display und ein aktuelles Thema: Migranten. Das sind die drei Elemente, die dafür sorgen, dass der glückliche Zuschauer (man muss mehrere Wochen im Voraus einen Platz reservieren) seine eigene audiovisuelle Erfahrung schaffen und erleben kann.

Gabriel Quiroz

Wie gewinnt man einen Oscar, ohne einen Film zu drehen? Der Regisseur González Iñárritu hat es mit Flesh and Sand geschafft.

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ElPais : “Como si de los Oscar se tratara, Hollywood se vistió de gala para la entrega de los premios de los Gobernadores, los también llamados Oscar de honor que la Academia de Artes y Cien…” – Artículo Completo

Oscars : “The Board of Governors of the Academy of Motion Picture Arts and Sciences voted Wednesday (October 25) to present a Special Award – an Oscar® statuette – to director Alejandro G. Iñárritu’s virtual reality in…” – Full Article

Le Monde : “Alejandro Iñarritu récompensé d’un Oscar spécial pour son œuvre sur les migrants. Le réalisateur mexicain propose avec « Carne y Arena » une plongée en réalité virtuelle dans l’enfer vécu par les migrants à la frontière américano-mexicaine…” – Article Complet

SVoD überzeugt die französischen Internetnutzer

In Frankreich erlebt der legale Konsum von Kulturgütern einen neuen Aufschwung. Die Zahl der Abonnenten von SVoD-Diensten steigt auf 21% und nimmt damit innerhalb eines Jahres um 40% zu.

Am 14. November 2017 veröffentlichte das französische Marktforschungsinstitut Médiamétrie die Ergebnisse seines Vàda-Barometers. VàDA, d. h. Vidéo à la Demande par Abonnement, ist die französische Übersetzung von SVoD (Subscription Vidéo on Demande). Ja, in Frankeich wird Französisch gesprochen!

Diese Studie untersuchte das Nutzungsverhalten der „VàDAisten“ im Jahr 2017. Um die Gepflogenheiten der Internetnutzer zu verstehen, die sich für solche Angebote entschieden, wurden 4020 Personen online befragt. Das Ergebnis ist eindeutig! Jeder fünfte Internetnutzer (21%) hat inzwischen ein Abonnement bei einem SVoD-Dienst gegenüber von 15% im Vorjahr. Die Adoptions- und Nutzungsrate dieser Dienste stieg in einem Jahr um 40%. Médiamétrie führte diese Studie zum dritten Mal durch und stellte dabei fest, dass Netflix inzwischen vor den französischen Hauptakteuren wie Canal Play und SFR Play liegt.

 

Die Abonnenten zeigten sich überzeugt von einem Angebot, mit dem sie legal, werbefrei und kostengünstig Filme und Serien ansehen können. Die Abonnementdienste bieten einen individualisierten und flexiblen Videokonsum an. 46% erklärten, sich aufgrund der reichhaltigen Kataloge für ein Abo entschieden zu haben, wobei das Angebot an Eigenproduktionen außerhalb der chronologischen Filmauswertung (Stranger Things, Sense 8, Narcos…) als Plus gewertet wurde. Fühlen sich die Abonnenten etwa privilegiert?

Mit den SVoD-Diensten können Filme und Serien jederzeit und auf jedem Medienträger angeschaut werden. Sie bieten die Möglichkeit, die Inhalte ebenso auf dem Computer wie auf dem Tablett abzuspielen, um z. B. seine Lieblingsserie in der U-Bahn auf dem Weg zur Arbeit weiterzuschauen. Man sagt sogar, dass Netflix im Büro und in öffentlichen Toiletten geschaut wird.

Derzeit findet ein wahrer Wandel der Sehgewohnheiten statt. Kein Wunder, dass nun jeder seine eigene Plattform entwickeln will.

Q. Duforeau

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Numerama : “La réussite et la communication de Netflix en France poussent le marché de la SVoD à se développer.” – Article complet

Netflix-Serien… auf dem Klo!

Netflix lüftete einige der dunkelsten Geheimnisse seiner Abonnenten. Es scheint, als ob die Netflix-Filme und -Serien auch auf öffentlichen Toiletten angeschaut werden.

Um das Verhalten seiner Nutzer besser zu verstehen, befragte Netflix 37.000 Abonnenten aus der ganzen Welt und stellte vor Kurzem das Resultat vor. Aus den interessanten Ergebnissen geht hervor, dass sich „Netflixing“ im öffentlichen Raum zu einer neuen Norm entwickelt. Da das Multimedia-Angebot überall gestreamt werden kann, wird es wirklich überall geschaut!

Auch wenn Flugzeuge und öffentliche Verkehrsmittel zu den beliebtesten Streaming-Orten zählen, so scheinen Serien auch zum Zeitvertreib im Büro zu werden. 26% der Befragten gaben zu, die Inhalte auf Arbeit auch während der Arbeitszeit anzuschauen. Okay, laut der Studie würden nur die Amerikaner ihre Arbeitszeit dazu nutzen, in den anderen Ländern werden eher die Pausen- und Fahrzeiten bevorzugt.

Die Befragten zeigten sich dabei nicht schüchtern. 7% der Nutzer weltweit gaben zu, die Filme und Serien auf öffentlichen Toiletten anzuschauen. Andere verpassen sogar ihre Bushaltestelle, weil sie zu vertieft Netflix schauen (17%). „Rutsch mal, damit ich schauen kann“: 45 % der befragten Nutzer erklärten, dass sie schon mal den Sitznachbarn dabei ertappt haben, wie dieser am Display mitgeschaut hat. 11% der Mitgucker behaupteten, sich dadurch schon einmal eine Serie verspoilert zu haben.

Q. Duforeau

Netflix

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Le matin : “Selon un sondage en ligne de Netflix auquel 37 000 personnes ont répondu, ses abonnés consomment du film et de la série majoritairement dans des lieux publics.” – Article complet

Wired : “‘Netflixing in Public’—the act of watching Netflix out in the world, not to be confused with ‘Netflix and chill’—is officially a thing.” – Full article

„Mosaic“: eine interaktive Serie von Soderbergh

Die erste interaktive Serie, bei der man über eine App entscheiden kann, wie es mit der Geschichte und den Personen weitergeht, ist in den USA bereits verfügbar. Regie führte Soderbergh und Sharon Stone ist in der Hauptrolle zu sehen.

Wie wäre es, wenn eine Serie völlig anders ausgehen würde, als es sich die Autoren ausgedacht hatten? Wenn man nach dem Download einer App durch einen einfachen Klick die Personen bzw. die Geschichte in eine andere Richtung lenken könnte? Sie brauchen nicht länger zu suchen: Steven Soderbergh hat das bereits gemacht.

Mit „Mosaic“ schuf der amerikanische Regisseur (direkt im Anschluss an „Logan Lucky“) nach einer dreijährigen Entwicklungsphase eine interaktive Serie, bei der der „Zuschauer“ entscheidet, wie es weitergeht, und sogar mit der Zeit spielen kann. Eine wahre Verknüpfung aus Videospiel und Serie, die bereits auf iOS verfügbar ist, allerdings nur auf dem amerikanischen Markt. An der Android-Version wird noch gearbeitet.

Hauptfigur ist eine Kinderbuchautorin und -illustratorin, die von Sharon Stone gespielt wird. In weiteren Rollen sind Garret Hedlund und Frederick Weller (Banshee) zu sehen.

Die klassische Serienversion in sechs Folgen ist ab 22. Januar auf HBO zu sehen (in Frankreich ab 23. Januar auf OCS). Der amerikanische Sender sticht damit den Streamingdienst Netflix aus, der an eigenen interaktiven Serien arbeitet.

Everton Gayle

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The verge: Steven Soderbergh’s free interactive TV series ‘Mosaic’ turns viewers into filmmakers Full article

sensacine.com: ‘Mosaic’: HBO lanza un nuevo tráiler de la miniserie de Steven Soderbergh Full article

France Inter : “La série Mosaic va t-elle changer notre façon de regarder les séries ?” – Full article

Nachwuchs für UniversCiné in Frankreich und Europa

UniversCiné hat bei der Verbreitung von Independent-Filmen einen festen Platz eingenommen. Das Unternehmen besteht seit 2001 und bietet unter anderem einen SVoD-Dienst namens Uncut an.

UniversCiné, eine Vereinigung von rund 40 französischen unabhängigen Produzenten und Verleihen, entwickelt sich zu einem SVoD-Dienst. Doch das ist nicht alles: Seit seinen Anfängen betreibt das Label einen VoD-Dienst mit einer starken redaktionellen Ausrichtung und bietet insgesamt 5.200 Werke in HD an (2226 französische Produktionen). Das Projekt expandierte nach Spanien, Portugal, Belgien und Luxemburg. Knackpunkt seiner Entwicklung ist die SVoD-Plattform, mit der UniversCiné am 02. Februar 2017 in Frankreich an den Start ging. Das Angebot namens Uncut kostet 3,99€ pro Monat und gewährt einen unbeschränkten Zugang auf 40 Filme. Der belgische Ableger, der 2008 in Kooperation mit UniversCiné France gegründet wurde, kündigte seinerseits den Start von Uncut für 7,99€ pro Monat für Anfang 2018 an.

https://www.boostyourfilm.com/fr/depuis-2001-universcine-fait-des-petits-en-france-et-en-europe

Ziel ist es, in den nächsten 10 Jahren ganz Europa zu erobern und sich dabei zu diversifizieren, sicherlich in Richtung Transmedia (auch wenn das Wort noch etwas schwer über die Lippen kommt). Die französische Branche arbeitet bereits mit dem Musikmagazin Les Inrocks an einem Pass, der das Magazin, Exklusivangebote, Beilagen und Filmangebote umfassen soll. Zusammen mit dem Label Blaq Out startete UniversCiné im Oktober 2017 die Cinébox. Das Konzept wirkt vielleicht etwas Oldschool, ist trotz allem aber ziemlich faszinierend, da es wieder einen materiellen Bezug zum Filmwerk aufbauen möchte. Die Cinébox ist „ein Hybrid-Angebot, mit dem man ein filmisches Thema auf spielerische Art und Weise erkunden und vertiefen kann“. Für rund 30 Euro pro Vierteljahr erhält man eine Box mit 2 DVDs, mehreren Magazinen, 200 Filmen als VoD und… eine Überraschung. Toll!

Jean-Yves Bloch, Generaldirektor von UniversCiné, erklärte, dass sich das Projekt zum ersten Online- und Offline-Filmarchiv des Independent-Kinos entwickeln soll. Eine spannende Herausforderung! Es bleibt anzumerken, dass die Projekte vom Creative Europe Media-Programm gefördert werden, sozusagen als Antwort der europäischen Union auf den strukturellen Wandel, der durch die Globalisierung und die Digitalisierung hervorgerufen wurde.

Q. Duforeau

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L’Echo : “Le belge UniversCiné s’apprête à concurrencer Netflix…” – Article complet

Variety : “With accompanying books, box-sets, inspired gifts and careful curation, UniversCine is adapting to an ever-changing market demand” – Full article

Ja, aber…Warum werden Oscar-Auszeichnungen ganz heimlich Mitte November vergeben?

Die Governors Oscars, die Ehrenoscars oder: Wie sich die „Crème de la Crème“ der Filmakademie eine kleine Freude bereitet.

Nach jahrelanger Symbiose verleiht die Filmakademie aus Hollywood diesen Ehrenpreis seit neun Jahren getrennt von der Oscarverleihung und zwar immer sehr diskret, aber nicht heimlich. Vor 2009 wurde der Preis diskret während der der großen Oscarverleihung übergeben.

Für 2017 entschieden die „Governors“ der Akademie, sich etwas mehr hervorzutun, und erzeugten einen kleinen Hype. „The Board of Governors“ (der Rat der Gouverneure) ist das Gremium, das die Leitung der Filmakademie in Sachen strategische Vision, Organisation, Finanzen usw. sicherstellt. Kurz: Diese Gruppe ist für das Vorgehen der Filmakademie tonangebend und schlägt bei Bedarf Änderungen oder einen Kurswechsel vor.

Die Preisträger der diesjährigen Verleihung, die von Steven Spielberg präsentiert wird, sind:

• Agnès Varda für ihr Lebenswerk als Filmemachering (unser Artikel)

• González Iñarritu, Special Award für die technische Innovation in Carne y Arena, einer Virtual-Reality-Installation.

• Donald Sutherland, Charles Burnett und Owen Roizmann für ihr Lebenswerk

https://www.boostyourfilm.com/agnes-varda-hollywood-honours-frances-first-lady-of-the-new-wave/

Gabriel Quiroz

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huffingtonpost: “Un moment de plénitude, de bonne humeur, de joie.” Samedi 11 novembre au soir, à l’occasion des Governors Awards de l’académie des Oscars, Agnès Varda a reçu à Hollywood un Oscar d’honn…” – Article Complet

Deadline: “The Academy of Motion Picture Arts and Sciences announced honorees for its 2017 Governors Awards, with actor Donald Sutherland, writer-director Charles Burnett, cinematographer Owen Roizman and dir…” – Full Article

La Nacion: “La carrera hacia los premios Oscar 2018 oficialmente ha comenzado. Ayer se llevó a cabo la ceremonia en la que se entregaron los galardones honoríficos – los denominados The Governors Awards – cuyo…” – Artículo Completo

“Justice League” – Zack Snyder

Pitch : Bruce Wayne alias Batman hat wieder Vertrauen in die Menschheit.

Stab & Besetzung:

Wie man 15 Millionen Abonnenten auf Youtube erhält

EnchufeTV, ein Comedy-Kanal im Internet, ist aus dem Nichts entstanden und zu einer Referenz in Lateinamerika geworden

Die Gründer des Internetkanals EnchufeTV haben in verschiedenen Interviews die Geheimnisse ihres Erfolgs verraten. Diese könnten für angehende Filmemacher und Youtuber, die ein breites Publikum im Netz erreichen wollen, hilfreich sein.

Zunächst wird ein eigenes Projekt für das Internet geschaffen. Dabei sind die sorgfältige Gestaltung eines Drehbuchs, eine hohe Qualität bei den Dreharbeiten und der Nachbearbeitung sowie eine gute Idee wichtig. Egal ob es sich um einen Spielfilm oder einen Sachfilm handelt, die Handlung sollte drei Elemente beinhalten: erstens ein gutes Drehbuch, zweitens ein gutes Drehbuch und drittens ein gutes Drehbuch.

Das Projekt sollte wie eine multimodale Plattform aufgebaut sein: EnchufeTV ist eine Plattform, die eine Webseite sowie eine Facebook-Seite beinhaltet und als App auf Computern, Tablets und Smartphones angezeigt werden kann.

Es sollte eine Sprache verwendet werden, die von allen Zuschauern leicht verstanden wird. Die Anspielungen richten sich an das lateinamerikanische Publikum in Mexiko, Argentinien, den USA und natürlich in Ecuador.

Ausdrucksfreiheit und unzensierte Sprache: EnchufeTV hat eine direkte und frische Art gefunden, mit Tabuthemen wie Homosexualität, Klassenunterschieden, Problemen, Ängsten und Befürchtungen junger Leute umzugehen, und das alles in Form einer pietätlosen und provokativen Komödie. Es handelt sich um Inhalte, die konventionelle Fernsehkanäle nicht ansprechen wollen oder nicht anzusprechen wagen und die die Anzahl der Besucher auf der Plattform ansteigen lassen.

Agnès Varda: eine hochrangige Auszeichnung für das marginale Kino

Agnès Varda erhielt für ihr Lebenswerk einen Oscar. Abseits des großen Hollywood-Kinos zeichnet die Oscar-Akademie damit eine Figur aus, die ganz am Rande der Filmindustrie arbeitet.

Die einzige weibliche Filmemacherin der Nouvelle Vague erhielt am Samstag, den 11. November 2017 einen Ehrenoscar. Agnès Varda ist Fotografin, bildende Künstlerin Filmemacherin … aber vor allem die Mamita-Punk des französischen Films. Mit ihren 89 Jahren provoziert diese Vertreterin der Filmkunst noch immer mit ihrer Form. Die kleine Dame hat in den 60 Jahren ihrer Karriere ein großes Werk geschaffen: Fotos, Spielfilme, Dokumentarfilme und Kurzfilme. Einige fanden beim Publikum und auf Festivals große Anerkennung, andere wurden weniger beachtet. Vogelfrei (Sans toit ni loi) aus dem Jahr 1985 gewann bei den Filmfestspielen in Venedig den Goldenen Löwen. Die Strände von Agnès (Les plages d’Agnès) von 2009 wurde mit einem César für den Besten Dokumentarfilm ausgezeichnet.

Der Rat der Gouverneure der US-Filmkunst-Akademie vergab in Los Angeles seine Ehrenpreise. Zu den vier Preisträgern eines Ehrenoscars gehörte Agnès Varda, die nicht für einen Film, sondern für ihr Lebenswerk ausgezeichnet wurde. Die kleine Königin am Rande der Filmkunst erklärte vor einem mit Leinwandstars gefüllten Saal, dass ihre Vision von Filmkunst weitab vom Erfolg liegt. Sie sei nicht „bankable“ und zeigte sich verwundert über diese Auszeichnung. Dies ist eine nahezu einzigartige Entscheidung für eine einzigartige Persönlichkeit. Ein Ehrenoscar für ein Kino abseits jeglichen Kommerzes hätte es durchaus verdient, auf einem großen Hollywood-Plakat verewigt zu werden. Sie ist glücklich, für diese Institution und für die Gemeinschaft der Frauen und Schauspielerinnen etwas darzustellen. Agnès Varda ist eine Inspirationsquelle für die Unabhängigkeit der Frauen.

Agnès Varda zeigte sich skeptisch gegenüber der neuen Bildbesessenheit der Gesellschaft und erklärte, nach ihrem letzten Film (Visage village) ein Instagram Account eröffnet zu haben. „Ich habe bereits 18.200 Follower! Also, ich verstehe das nicht, mir wäre lieber, die Leute würden sich meine Filme anschauen.“ – Interview mit Nova

Vielleicht hilft ihr dieser Oscar, dass sich noch mehr Leute für ihr Werk begeistern.

Q. Duforeau

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Huffington Post : “Agnès Varda danse avec Angelina Jolie pour fêter son Oscar d’honneur…” – Article complet

Variety : “I don’t feel like filming people that have power. I’m much more interested in the rebels…” – Full article

DW : “Dass die Oscar-Akademie ausgerechnet Agnès Varda einen Ehrenoscar verliehen hat, war eine Überraschung…” – Vollständiger Artikel

La Nacion : “Premios Oscar 2018: Donald Sutherland y Agnès Varda recibieron estatuillas honoríficas…” – Artículo completo

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