Nachwuchs für UniversCiné in Frankreich und Europa

UniversCiné hat bei der Verbreitung von Independent-Filmen einen festen Platz eingenommen. Das Unternehmen besteht seit 2001 und bietet unter anderem einen SVoD-Dienst namens Uncut an.

UniversCiné, eine Vereinigung von rund 40 französischen unabhängigen Produzenten und Verleihen, entwickelt sich zu einem SVoD-Dienst. Doch das ist nicht alles: Seit seinen Anfängen betreibt das Label einen VoD-Dienst mit einer starken redaktionellen Ausrichtung und bietet insgesamt 5.200 Werke in HD an (2226 französische Produktionen). Das Projekt expandierte nach Spanien, Portugal, Belgien und Luxemburg. Knackpunkt seiner Entwicklung ist die SVoD-Plattform, mit der UniversCiné am 02. Februar 2017 in Frankreich an den Start ging. Das Angebot namens Uncut kostet 3,99€ pro Monat und gewährt einen unbeschränkten Zugang auf 40 Filme. Der belgische Ableger, der 2008 in Kooperation mit UniversCiné France gegründet wurde, kündigte seinerseits den Start von Uncut für 7,99€ pro Monat für Anfang 2018 an.

https://www.boostyourfilm.com/fr/depuis-2001-universcine-fait-des-petits-en-france-et-en-europe

Ziel ist es, in den nächsten 10 Jahren ganz Europa zu erobern und sich dabei zu diversifizieren, sicherlich in Richtung Transmedia (auch wenn das Wort noch etwas schwer über die Lippen kommt). Die französische Branche arbeitet bereits mit dem Musikmagazin Les Inrocks an einem Pass, der das Magazin, Exklusivangebote, Beilagen und Filmangebote umfassen soll. Zusammen mit dem Label Blaq Out startete UniversCiné im Oktober 2017 die Cinébox. Das Konzept wirkt vielleicht etwas Oldschool, ist trotz allem aber ziemlich faszinierend, da es wieder einen materiellen Bezug zum Filmwerk aufbauen möchte. Die Cinébox ist „ein Hybrid-Angebot, mit dem man ein filmisches Thema auf spielerische Art und Weise erkunden und vertiefen kann“. Für rund 30 Euro pro Vierteljahr erhält man eine Box mit 2 DVDs, mehreren Magazinen, 200 Filmen als VoD und… eine Überraschung. Toll!

Jean-Yves Bloch, Generaldirektor von UniversCiné, erklärte, dass sich das Projekt zum ersten Online- und Offline-Filmarchiv des Independent-Kinos entwickeln soll. Eine spannende Herausforderung! Es bleibt anzumerken, dass die Projekte vom Creative Europe Media-Programm gefördert werden, sozusagen als Antwort der europäischen Union auf den strukturellen Wandel, der durch die Globalisierung und die Digitalisierung hervorgerufen wurde.

Q. Duforeau

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