Nachruf auf Harry Dean Stanton

Harry Dean Stanton: der unbekannte Soldat

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In seiner langjährigen Filmkarriere spielte Harry Dean Stanton immer die zweite Geige. Obwohl wir sein Gesicht kannten, war er selbst relativ unbekannt und spielte nur einmal die Hauptrolle in einem Film. Das war Stantons Markenzeichen, der nun im hohen Alten von 91 Jahren von uns ging. Wir werden nicht über alle 200 Filme Stantons sprechen, die von „Das war der Wilde Westen“ bis hin zu „Twin Peaks“ reichten. Wir wollen lediglich diesen Mann ehren, der einer von Hollywoods bekanntesten Nebendarsteller der Filmgeschichte war.

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„Lass das Kostüm die Geschichte erzählen und bleibe du selbst“, riet ihm Jack Nicholson im Film „Ritt im Wirbelwind“. Stanton sagte, dass sich ihm nach Nicholsons Ratschlag ein vollkommen neuer Ansatz zur Schauspielerei eröffnete.
Zweifellos war es diese Stärke, mit der er brillierte. Er war Mitglied der Nostromo-Crew in „Alien“ und spielte zwei Jahre später eine der symbolträchtigsten Nebenrollen des Jahrzehnts, als er Snake Plissken in der urbanen Odyssee „Die Klapperschlange“ begleitete.

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Er arbeitete mit dem Regisseur John Carpenter zusammen und spielte Nebenrollen an der Seite von unzähligen Hollywoodgrößen wie Lee Van Cleef, Ernest Borgnine und Donald Pleasance.

Wim Wenders bot ihm mit Travis in „Paris, Texas“ die einzige Hauptrolle seiner Karriere an. In dem Roadmovie aller Roadmovies wanderte die unglaubliche Gestalt des Schauspielers durch die Wüste, kurz davor, sich selbst in Staub aufzulösen. 1984 wurde diese Geschichte über Liebe und Leidenschaft beim Filmfestival in Cannes mit der Goldenen Palme ausgezeichnet.

Nicht zu vergessen ist die Zusammenarbeit zwischen Dean Stanton und Lynch, die 1990 mit Sailor und Lula begann. „Eine wahre Geschichte – The Straight Story“ aus dem Jahr 1999 hätte ein perfektes Epitaph für Harry Dean Stanton werden können. Aber der 73-Jährige hatte noch lange nicht die Absicht, sich zur Ruhe zu setzen.

In The Green Mile spielte er einen zu Unrecht beschuldigten und zum Tode verurteilten Gefangenen. Sein schroffes und unverwechselbares Gesicht werden wir nie vergessen.

D’autres hommages:

TheGuardian

Libération